Beim Myostatiktest bildet der Klient zwischen Daumen und Zeigefinger einen festen Muskelring, der beim Test durch den Coach mit maximaler Kraft gehalten wird.
Manchmal testet der Coach auch die Kombinationen Daumen/Mittelfinger oder Daumen/Ringfinger - je nach dem Grundkraftniveau, das der Klient aufbringen kann.
Wir nutzen diesen Test als "Kompass" im Coaching-Prozess für zwei wesentliche Anlegen:
Überwiegend zeigt ein schwacher Muskeltest mentalen Stress, ein starker Muskeltest hingegen mentale Ressourcen und emotionale Sicherheit an.
Vielen Lesern dieser Zeilen ist sicherlich auch der Muskeltest aus der so genannten Kinesiologie mit dem ausgestreckten Arm des Klienten geläufig.
Die Kinesiologie gilt als alternativ-medizinisches Diagnose- und Therapieverfahren.
Die Methode beruht auf der Annahme, dass sich gesundheitliche Störungen als Schwäche bestimmter Muskelgruppen körperlich spiegeln.
Es gibt in der Kinesiologie noch mehrere Tests mit verschiedenen Muskelgruppen.
Diese einführenden Sätze geben aber nur eine vagen Einblick in das inzwischen sehr große Angebot von kinesiologischen Interventionen: Ärzte, Zahnärzte, Heilpraktiker und Pädagogen nutzen die Kinesiologie für verschiedenste Gesundheits- und Befindlichkeitsziele ihrer Patienten und Klienten.
Der Myostatiktest eignet sich für Coaching-Themen deshalb besonders gut, weil die Handmuskeln im Großhirn eine besonders große Fläche für die neuronale Steuerung und Verarbeitung von Motorik und Sensorik einnehmen.
Da auch unsere kognitiven und mentalen Prozesse vor allem im Großhirn stattfinden, teilt sich mentaler Stress besonders schnell im Handmuskel mit.
Man denke hier nur an den Schauspieler, der effektvoll ein Glas fallen lässt, wenn er Schreck, Irritation oder Überraschung darstellen soll.
Im Coaching spiegelt uns der Test also vor allem zwei Hinweise auf das subjektive Erleben:
Der Myostatik-Test ist eine kinesiologische Testvariante, die sich vom so genannten "O-Ring-Test" nach Dr. Omura abgeleitet und von H. Konzelmann so modifiziert wurde, dass die Testergebnisse
messtechnisch mit geringem apparativen Aufwand objektivierbar sind.
Er ist eine Kombination aus Reaktionszeit- und Kompensationskrafttest, wobei hauptsächlich Reaktionszeitänderungen für die gesetzmäßig ablaufenden Veränderungen der Testergebnisse verantwortlich sind.
Vorteile des Myostatik-Test in der Praxis
Er ist einfach durchzuführen. Es fließen keine Messströme, Hautfeuchtigkeit spielt keine Rolle,
Messpunkte werden nicht traumatisiert, seine Reproduzierbarkeit verringert Fehlinterpretationen und ermöglicht ein rasches Austesten.
Der Myostatik-Test ist in der Praxis ausgezeichnet anwendbar, kann sowohl zur Diagnostik als auch zur Überprüfung verwendet werden, benötigt im allgemeinen keinen apparativen Aufwand und ist auch für den Klienten eindrucksvoll, wenn er die positive oder negative Wirkung der Methodik sofort direkt an sich selbst erfährt.